"Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!"

- Herbert Grönemeyer -

"»Himmel« leitet die deutsche Sprache von dem alten Wort »Heime«, »Heimat« ab."

- Wilhelm Raabe (1831 - 1910) -

Heimat ist ein Ort, ein Gefühl, ein Zustand. Es bedeutet bekannte Menschen und Sicherheit. Hat es mit vertrauten Dingen, gewachsenen Rahmen, mit Herkunft, verwachsen im Boden zu tun?
Heimatliches Brauchtum und bekannte Gepflogenheiten, dies sind schon konservative Begriffe. Doch konservatives Denken heißt ja auch am Bestehenden, Hergebrachten festhalten.
Er ist nicht mehr in der Heimat, er zieht in die Fremde. Nun scheint vieles fremd für ihn zu sein, weicht von vertrauten und heimatlichen Erfahrungen ab.

"Eigenes verliert zu Recht, wer Fremdes anstrebt." - Phaedrus, Fabeln

Am Flughafen kommen wir ins Gespräch. Spüre, wie sie nur kurz zur Ruhe gekommen ist, nippt an ihrem Wasser. Attraktiv würde man flüchtig sagen und eine Frau von Welt. „Gerne kehre ich wieder zurück, zu meiner Familie“. Seit zwanzig Jahren lebt und arbeitet sie in den Staaten, hat aber immer noch regen Kontakt nach Deutschland. „Die Sprache, die Landschaft und Städte meines Schwabenlandes, die Geschichte, die ich immer wieder spüre, wenn ich im Heimaturlaub etwas reisen kann.“ Ich denke mir nur die Frage, wo ihr Zuhause ist, wo genau sie Heimat fühlt.

Heimat ist eine Beziehung zwischen Raum und Mensch, nicht feststehend, sondern je nach Situation verschiebbar. Nicht ein konkreter Ort, die Heimstätte, soll Heimat bezeichnen, sondern die Identifikation. Eine Gesamtheit von Lebensumständen, in welchen ein Mensch aufwächst.

Meine Heimat, mein Zuhause ist ein imaginärer Ort, wo auch immer er entstehen darf. Er ist einer der Bausteine, aus dem der felsenfeste, tragfähige Unterbau besteht, auf dem ich stehen, leben und auch leiden kann.

Heimat ist ein Gefühl, ein Teil des Fundaments im Innern.